Diese Maske zeigt die Einzeltierergebnisse zur Stoffwechselstabilität der jeweiligen Probemelktermine. Die Spalten „Stoffwechsel-Risiko“ und „Ketose-Risiko“ zeigen dabei an, wie hoch das Risiko des einzelnen Tieres ist ein Risiko für Stoffwechsel-Störungen oder Ketose zu haben.
In der Tabelle werden folgende Daten ausgewiesen (für Tiere bis zum 50.Laktationstag):
Am Ende der Tabelle werden in einer Zeile die Durchschnittsergebnisse der aufgelisteten Tiere abgebildet.
Oberhalb der Tabelle besteht die Möglichkeit über einen Filter die Ergebnisse in der Tabelle nach den eigenen Wünschen zu filtern und gezielt auszuwerten.
Was bedeutet Stoffwechsel-Risiko?
Auf Grund von massivem Fettabbau treten vor allem um die Geburt und während der Frühlaktation erhöhte Gehalte an ungesättigten Fettsäuren auf. Je mehr dieser ungesättigten Fettsäuren in der Milch vorhanden sind, desto höher ist das sogenannte Stoffwechsel-Risiko eines Tieres.
Was bedeutet Ketose-Risiko?
Je länger der Fettabbau auf einem hohen Niveau andauert, desto mehr Fett wird eingelagert und schränkt damit die Funktion der Leber ein. Kann die Leber den hohen Energieverbrauch für die Milchbildung dadurch nicht mehr auf normalem Weg decken, werden alternativ Ketonkörper gebildet. Diese Ketonkörper sind das Maß für das Ketose-Risiko.
Wie werden die Ergebnisse angezeigt?
Gering (grün):
Stehen beide „Ampeln“ auf grün, so ist der Stoffwechsel der Kuh mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit stabil.
Mittel (gelb):
Bei einer gelben „Ampel“ lassen sich mit Hilfe der Infrarotspektroskopie erste Hinweise finden, die auf einen erhöhten Fettabbau und/oder auf erhöhte Ketonkörperwerte hindeuten. Eine übermäßige Belastung des Stoffwechsels ist wahrscheinlich.
Hoch (rot):
Bei einer roten „Ampel“ treten infolge einer sehr starken Stoffwechselbelastung (massiver Fettabbau und/oder erhebliche Ketonkörperbildung) deutliche Veränderungen in den Milchinhaltsstoffen bzw. den Infrarotspektren auf. Der Stoffwechsel der betroffenen Kuh scheint enorm belastet zu sein, eine Ketose-Erkrankung ist sehr wahrscheinlich oder bereits vorhanden.
Es muss beim Stoffwechselmonitoring immer berücksichtigt werden, dass es sich bei den Informationen aus diesem Frühwarnsystem um Hinweise über die Stoffwechselsituation der frühlaktierenden Milchkühe basierend auf der routinemäßigen Milchuntersuchung handelt.
Es muss immer bedacht werden, dass diese Ergebnisse keine tierärztlichen Diagnosen ersetzen.
Was passiert im Energiestoffwechsel der Milchkuh kurz vor der Kalbung und in der Frühlaktation?
Aufgrund der negativen Energiebilanz infolge der verminderter Futteraufnahme und des erhöhten Energiebedarf in dieser Phase (fetales Wachstum + spätere Milchproduktion) wird in der Spätträchtigkeit und frühen Laktation verstärkt Körperfett abgebaut. Dies ist im gewissen Maß physiologisch und führt erst zu Problemen, wenn die regulatorischen Mechanismen nicht funktionieren. Die aus dem Körperfett freigesetzten freien Fettsäuren (NEFAs) werden in die Leber transportiert und können dort entweder gespeichert (Fettleber → Funktionsverlustes des Lebergewebes → Ketose), ausgeschleust (bei Wiederkäuern leider nur in sehr geringem Maß möglich) oder unvollständig zu Ketonkörpern z.B. Beta-Hydroxybutyrat (BHB) oxidiert werden. Ketonkörper sind per se also erstmal ein Energielieferant in Energiemangelsituationen. Ein verstärkter Fettabbau mit überschießender Ketonkörperbildung führt aber zu negativen Auswirkungen auf Produktivität und Gesundheit.
Wie funktioniert die Stoffwechsel-Doppelampel?
Die Stoffwechsel-Doppelampel beruht auf der Untersuchung der Milchproben mittels Infrarotspektroskopie (IR). Die IR ist ein physikalisch-chemisches Analyseverfahren, welche auf die Bestrahlung der Milch mit IR Strahlen verschiedenster Wellenlängen basiert. Durch die Aufnahme der Energie der IR Strahlen werden die Molekülbindungen der enthaltenen Inhaltsstoffe (Fett, Eiweiß, Laktose, Harnstoff…) zum Schwingen gebracht. Jede Molekül-bindung hat gewisse Wellenlängen, von denen sie angeregt wird. Die austretende Strahlung wird entsprechend abgeschwächt und diese Abschwächung von einem Detektor analysiert. Als Maß für die Abschwächung dient die Extinktion. Diese ist proportional zur Konzentration der Molekülbindung/Moleküls/Inhaltsstoffes. So können bei verschiedenen Wellenlängen verschiedene Inhaltsstoffe quantitativ nachgewiesen werden.
Bei der Stoffwechsel-Doppelampel werden nun die Infrarotspektren (Gesamtheit der Extinktionen über alle verwendeten Wellenlängen des IR Lichts) von Tieren mit und ohne verstärkten Körperfettabbau bzw. mit und ohne Ketose miteinander verglichen. Somit können Veränderungen der Inhaltsstoffe, welche bei einem verstärktem Körperfettabbau bzw. einer Ketose auftreten (erhöhter Milchfettgehalt, erhöhte Ketonkörperkonzentration…) schnell erkannt werden. Anhand der Gesamtheit der Unterschiede zwischen „kranken“ und „gesunden“ Tieren wurde dann die Doppelampel entwickelt.
Gibt es einen Zusammenhang mit dem FEQ?
Mittels der Infrarotspektroskopie können alle Veränderungen der Milchinhaltsstoffe nachgewiesen werden, welche bei Problemen des Energiestoffwechsels (verstärkter Körperfettabbau/erhöhte Ketonkörperbindung) auftreten. Ein veränderter FEQ wird also indirekt auch nachgewiesen und trägt sicherlich zum Großteil der Abweichungen bei, zusätzlich existieren aber auch noch andere Inhaltsstoffe (z.B. Milch-BHB) welche bei einer Erkrankung abweichen und durch den FEQ nicht erfasst werden können. Dies führte in unserer Studie zu einer besseren Erkennung der Ketose durch die Doppelampel im Vergleich zum FEQ.
Wie kann es zu unterschiedlichen Meldungen/Farben zwischen den Stoffwechselampel und Ketoseampel kommen?
Die beiden Ampeln sind erstmal getrennt zu interpretieren: die Stoffwechselampel muss als Früh-Frühwarnsystem verstanden werden. Diese zeigt nur den Grad des Körperfettabbaus ab und steht erstmal in keinem Zusammenhang mit einer Ketonkörperbildung. Erhöhter Körperfettabbau kann in einem zweiten Schritt aber zu einer Ketose führen; die Ketoseampel schlägt in diesem Fall an.
Deshalb kann:
Kann man mit der Doppelampel auch Acidose feststellen?
Da mithilfe der Stoffwechsel-Doppelampel nur Unterschiede in der Milchzusammensetzung festgestellt werden, welche auf verstärktem Körperfettabbau und/oder erhöhter Keton-körperbildung zurückzuführen sind, kann damit keine Acidose festgestellt werden.
Ist es eine endgültige Diagnose?
Grundsätzlich stellt die entwickelte Stoffwechsel-Doppelampel ein Warnsystem dar, welche keine tierärztliche Diagnose ersetzen kann und will, sondern als Zusatztool zur Erkennung gefährdeter Tiere entwickelt wurde. Auffällige Tiere mit (gelben/roten Meldungen) sollten dem Tierarzt vorgestellt und weitere diagnostische Maßnahmen durchgeführt werden. Dies können z.B. eine Blutketonkörpermessung, Harn- und Milchketontests oder auch die Interpretation des Fett/Eiweiß Quotienten (FEQ) sein.
Dabei ist das Modell so gewählt, dass eine größtmögliche Zuverlässigkeit der grünen Meldungen erreicht wird, da diese unserer Erfahrung nach deutlich weniger beachtet werden als gelbe und rote Meldungen. Zudem haben grüne Meldungen bei weitem den größten Anteil an allen Meldungen. Damit muss aber in Kauf genommen werden, dass gelbe und rote Meldungen eine etwas geringere Trefferrate aufweisen. Bei roten (und gelben) Meldungen wird aber immer eine weiterführende Diagnostik empfohlen, sodass gesunde Tiere mit diesen weiterführenden Maßnahmen sicher erkannt werden. Die Doppelampel dient also in erster Linie zur Erkennung gesunder Tiere, damit die Aufmerksamkeit gezielt auf die Risikotiere der Herde gelegt werden kann.
Tier-Ohrmarke:
Durch Klicken auf die Tier-Ohrmarke wechseln Sie in die
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Spaltenerklärung mit Mouse-Over:
Um sich Informationen zur gewünschten Spalte anzeigen zu lassen, bewegt man die Maus über Spaltenbezeichnung. Daraufhin erscheint automatisch eine Erklärung zum Spalteninhalt.
Zurück:
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